Die schlechten Nachrichten in der Bau- und Immobilienbranche häufen sich. Was sollte jetzt passieren, was ließe sich jetzt kurzfristig ändern, damit die Branche nicht tiefer in die Krise rutscht?

Es ist eine paradoxe Situation. Viele Menschen wollen Wohneigentum erwerben, sie können es sich in großen Teilen nicht oder nur noch schwerlich leisten. Auch für Wohnungsunternehmen und institutionelle Anleger ist die Wirtschaftlichkeit derzeit kaum mehr darstellbar. Politik muss die Menschen fördern. Förderung muss verlässlich und kalkulierbar sein. Bauen muss wieder einfacher werden. Dazu braucht es einen anderen Umgang mit Standards von Energie bis Brandschutz und weniger Bürokratie.

Welche der vielen Herausforderungen bereitet Ihnen die stärksten Kopfschmerzen?

Die im Vergleich der letzten Jahre hohen Zinsen, die Belastungen beim Kauf für Kund:innen und Finanzierungskosten für Unternehmen deutlich erhöht.

Wie reagieren Sie (mit Ihrem Unternehmen/Ihrer Organisation) auf die derzeitigen Herausforderungen?

Wir suchen neue Nischen, entwickeln neue Produkte z.B. mit weniger Wohnraum und befinden uns mit der Organisation in einem Transformationsprozess.

Wo sehen Sie Chancen in der derzeitigen Situation?

Es besteht für die Gesellschaft jetzt die Chance, dass der Trend nach "mehr und größer“ durchbrochen wird (große Wohnflächen, hohe Anforderungen) und wir uns wieder mehr auf die wesentliche Nötige fokussieren. Daran arbeitet die Immobilienwirtschaft gemeinsam mit Verwaltung und Politik, z. B. mit der Entwicklung einer Umbauordnung für den Bestand.

Drehen wir die Uhr ein Dreivierteljahr vor: Welche drei Themen stehen dann ganz oben auf der Agenda der Bau- und Immobilienbranche?

Finanzierung, Förderung und der richtige Grand an Anforderungen bspw. zum Brand- und Klimaschutz werden intensiv diskutiert werden.

In schwierigen Zeiten – welche Rolle sollte einer Real Estate Arena dabei zukommen?

Anregen, Zukunftsperspektiven diskutieren, Ideen zusammenbringen…